Heilig Geist Kirche

Die Kirche der Heimstatt Röderhof liegt auf einer Anhöhe des mit Grünanlagen und Spielmöglichkeiten gestalteten Geländes. Die Heilig Geist Kirche hat als Feier- und Sammlungsraum Platz für 300 Personen. An Sonn- und Feiertagen finden sich auch häufig Gäste aus den umliegenden Gemeinden und aus dem weiten Gebiet des Bistums Hildesheim zur Eucharistiefeier ein.

Der gut gegliederte Innenraum auf achteckiger Grundfläche - vier Bankblöcke umfassen den Altar - regt zu intensiver Beteiligung am gottesdienstlichen Geschehen an. Hinter dem frei in den Raum eingepassten Altar aus hellem Kalkstein auf dunklem Sockel bedeckt ein in gold-rot-beigen Farben gehaltenes Mosaik die große Wandfläche. Wir sehen Jesus Christus inmitten seiner Apostel am Abendmahlstisch. Brot und Wein hält er zum Austeilen bereit in seinen Händen. Versinnbildlicht wird die Kirche, die als Gemeinschaft aus der schenkenden Kraft des uns in Liebe zugewandten Herrn lebt. Er befähigt und beauftragt uns, das, was wir empfangen, weiterzugeben: Wort und Sakrament, in denen Er uns seine bleibende Beziehung - vor allem auch in der Eucharistiefeier - erfahren lässt. Die roten Farbtöne des Mosaiks lassen ein Kreuz erkennen.

Das Kreuz ist für uns Christen ein Zeichen Jesu, unseres Lehrers, Meisters und Herrn, der uns Wege aus dem Leid zur Freude zeigt, aus dem Streit zum Frieden und aus täglichem Sterben zur Freiheit der Auferstehung. Jeden Tag wird uns diese Zuwendung Gottes im heiligen Messopfer neu geschenkt. Gerade die gemeinsame Messfeier mit den geistig und körperlich behinderten Menschen und deren Erziehern lässt uns eindrucksvoll die Gemeinschaft des Gottesvolkes erleben.

Gedeutet wird das Leben der Kirche noch einmal durch die Darstellung des geschlachteten Lammes in der Bildmitte: Hingabe zeugt Leben. Das ausfließende Blut des "Gotteslammes" bringt Frucht in den 7 Sakramenten: Taufe, Buße, Kommunion, Firmung, Krankensalbung, Priesterweihe und Ehe. Das Brot für das Leben der Welt wird in dem mit Bergkristallen besetzten vergoldeten Tabernakel auf heller Kalkstein-Stele verwahrt. So lädt uns der Kirchenraum auch zur Anbetung des in unserer Mitte gegenwärtigen Herrn ein. Die Hand des guten Vaters, der uns im Heiligen Geist durch seinen Sohn Jesus Christus das Leben schenken will, ist im Mosaik ganz oben zu erkennen.

In klaren Farbtönen fordern die künstlerisch gestalteten Fenster zur "Praxis des Evangeliums" auf. Wir sollen nach den von der christlichen Überlieferung so genannten sieben Werken der leiblichen und den sieben Werken der geistigen Barmherzigkeit leben und sie verwirklichen:

Hungrige speisen, Durstige tränken, Nackte bekleiden, Fremde beherbergen, Gefangene erlösen, Kranke besuchen und Tote begraben Sünder zurechtweisen, Unwissende belehren, Zweifelnden recht raten, Betrübte trösten, Lästige geduldig ertragen, denen, die uns beleidigen, verzeihen und für Lebende und Verstorbene beten (vgl. Matthäus Kap. 25 und Tobias Kap. 2).

Im linken Fenster erkennen wir Hände, die Begegnung suchen, im rechten Fenster ein Haus als Zeichen der Geborgenheit. Im Dienste der Caritas sind helfende Begegnung und liebende Geborgenheit Bemühung und zugleich Ziel unserer vielfältigen Alltagstätigkeiten im Leben der Heimstatt Röderhof.

Die künstlerische Gestaltung des Wandmosaiks und der Fenster verdanken wir Benediktinerinnen der Abtei Varensell bei Gütersloh. Die Muttergottes-Statue, eine spätromanische Arbeit aus Bayern, ist ein Geschenk des damaligen Bischofs vom Bistum Hildesheim zur Kirchweihe, die am 30. Juni 1971 durch diesen vollzogen wurde.

Der Kirchbau entstand - wie alle anderen Gebäude - in gemeinsamer, mühevoller Planung und Durchführung mit der Bauabteilung des Bischöflichen Generalvikariats und dem Beamten- Wohnungsverein in Hildesheim.

Der Glockenträger rechts vor der Kirche ist ein Geschenk des Fördervereins e.V. Röderhof. Zwei Glocken- "Max und Moritz" -genannt nach einer Idee von Herrn Prof. Dr. Kleinsorg, dem langjährigen 1. Vorsitzen¬den des Vereins, rufen uns die Tagzeiten zu und laden uns mit fröhlichem Klang zu Gotteslob und Gottesdienst ein.

Glocke Max:

Maximiliam Kolbe, ein Franziskaner-Pater aus Polen, der für einen Familienvater im Konzentrationslager Auschwitz sein Leben gab.

Glocke Moritz:

Herr Moritz, ein Vertriebener, der die aus einem Kirchturm aus Schlesien stammende Glocke in Hannover entdeckte und sie der Heimstatt schenkte. Sie sollte eigentlich im 2. Weltkrieg eingeschmolzen und für Kanonen verwendet werden. Sie möge uns nun zum Frieden mit Gott und den Menschen rufen und mahnen.


Die Heilige Messe findet an jedem Sonntag um 11.30 Uhr statt. (Weitere Termine unter Gottesdienstordnung)