Ausstellung im Cafe Viva eröffnet

Auf dem Weg an der Basilika St. Godehard vorbei denkt der Bescher noch nicht daran, was die kleine Ausstellung, die am Donnerstag im Cafe Viva eröffnet wurde, für Bilder zeigt. Im Rahmen des Projektes b.kunst hängen dort Zeichnungen, vor allem von Kirchen aus Hildesheim und Umgebung. Marvin Petzka heißt der junge Zeichner, der filigran mit Bleistift und Lineal sakrale Bauten aus dem Gedächtnis abbildet. Marvin lebt in der Heimstatt Röderhof und besucht dort die St.-Franziskus-Schule. Seit 2009 malt und zeichnet er im Malkeller der Schule. „Während er im ersten Jahr mit Temperafarben, Acryl- und Wasserfarben malte, bevorzugte er in der darauffolgenden Zeit immer häufiger Bleistift und Lineal, um hauptsächlich große Gebäude zu zeichnen.“, so Kunstpädagogin Brigitte Dammeier, die Marvin im Malkeller begleitet. Auch wenn Perspektive und Größenverhältnis nur eine Untergeordnete Rolle spielen, sind die jeweiligen Kirchen aufgrund der hohen Detailgenauigkeit gut wiederzuerkennen. Vieles zeichnet Marvin aus der Erinnerung. So bildet er vor allem Elemente und Bauteile des jeweiligen Objektes ab, die für ihn von großer Bedeutung sind. Stellenweise werden Dächer, Fenster oder Türen mit Buntstift koloriert, was ebenfalls zu seinem typischen Stil beiträgt. Manchmal zeichnet Marvin auch nach Vorlagen, von Postkarten oder Fotos. Trotzdem weist jedes Werk diese, ihm eigene, Handschrift auf.

Musikalisch wurde die Vernissage vom Bubamara-Quartett eingerahmt.

Diese Ausstellung ist Teil des Projektes b.kunst mit dem die Heimstatt Röderhof das künstlerische Schaffen von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in den Fokus der Hildesheimer Öffentlichkeit rücken will. Parallel findet im Roemer- und Pelizaeus Museum die Ausstellung Menschenbilder statt.

Außerdem zeigt das Thega Filmcenter am nächsten Montag den Film Die Kunst sich die Schuhe zu binden. Am 20. September um 17 Uhr wird das Diafigurentheater Ödipus und die Sphinx im Roemersaal der RPM uraufgeführt. Die Sage aus dem antiken Griechenland wurde von Claude Laurion aufbereitet. Er hat auch die Diafiguren hergestellt. Die Entwürfe zu diesen Figuren hat Maximilian, ebenfalls Bewohner der Heimstatt Röderhof, im Malkeller der St.-Franziskus-Schule gestaltet.

Dazu musiziert das Schülerorchester der St.-Franziskus-Schule.